Donnerstag, 27. Oktober 2016

Gedicht 3

Die Zeit vergehet

Und bald enstehet

Der Rechnungstag Von aller Sach;

Gen fromm

und kom.

Der Sand versinket

Uns damit wincket Wir sollen fort

Zum andern Orth

Gott uns leite Und bereite!

Miss' alle Stunde woll und richte deine Sachen;

Das du in letzter Stund kanst gute

Rechnung machen



1) Was verbindest du mit dem Symbol der Sanduhr? Sammle deine Assoziationen, z.B. in Form einer
     Mind-Map.
2) Welche Bedeutung hat das Bild der Sanduhr hier?
3) Informiere dich über die Bedeutung des Begriffs „Vanitas“ (vgl. Infokasten). Welche zusätzlichen
    Informationen finden sich im Deutschbuch oder im Internet? Welche Sicht auf das Leben wird im
    vorliegenden Gedicht deutlich? Belege deine Aussagen an sprachlichen, formalen und inhaltlichen
    Aspekten des Gedichtes.

1: Das Gedicht geht um die Zeit

2: Vergänglichkeit

3: Vanitas--> Lügen, Vergänglichkeit, Misserfolg     Das Leben ist kurz

Gedicht 2

Kummer, der das Mark verzehret,

Raub, der Hab und Gut verheeret,

Jammer, der den Sinn verkehret,

Elend, das den Leib beschwehret,

Grausamkeit, die Unrecht lehret,

sind die Furcht, die Krieg gewähret.

1) Informiere dich über den Begriff Akrostichon und wende ihn auf das Gedicht an.
2) Trage das Gedicht einige Male laut vor. Welche weiteren formal-sprachlichen Elemente findest du
    in diesem Gedicht vor und welche Wirkung haben sie?
3) Handelt es sich bei dem Gedicht von von Logau um ein kunstvolles Gedicht im Sinne des baro-
    cken Kunstverständnisses (vgl. Infokasten)?

1: Akrostichon --> Alle Erstbuchstaben in mehreren Zeilen ergeben ein Wort
    Hier: Krjeg --> Krieg

2: alle letzten Wörter reimen sich
    Immer zuerst ein Nomen, danach die Beschreibung davon und zum Schluss alle ersten Wörter
    zusammmen

3: Im Barock geht es um Krieg und Tod also: Ja

Gedicht

Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?

Was ist die Welt und ihre ganze Pracht? Ein schnöder Schein in kurzgefassten Grenzen,

Ein schneller Blitz bei schwarzgewölkter Nacht,

Ein buntes Feld, da Kummerdisteln grünen,

Ein schön Spital, so voller Krankheit steckt,

Ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,

Ein faules Grab, so Alabaster deckt.

Das ist der Grund, darauf wir Menschen bauen

Und was das Fleisch für einen Abgott hält. Komm, Seele, komm und lerne weiter schauen,

Als sich erstreckt der Zirkel dieser Welt!

Streich ab von dir derselben kurzes Prangen,

Halt ihre Lust für eine schwere Last:

So wirst du leicht in diesen Port gelangen, Da Ewigkeit und Schönheit sich umfasst.


1)  Erkläre die Überschrift des Gedichts. Beziehe dabei inhaltliche Aspekte des Textes ein.
2) Welche sprachlichen und rhetorischen Mittel (z.B. Bilder, Metaphern) kannst du finden? Stelle
     jeweils kurz ihre Funktion in diesem Gedicht dar.
3)  Formuliere eine Aussage, die das Gedicht deiner Meinung nach hat, und begründe.
4)  In welchem Zusammenhang zum Inhalt/zu barocken Grundeinstellungen stehen das Versmass
     und die Reimordnung?

1: Die Welt ist als sehr hässlich und böse dargestellt. Er stellt das Schöne und Hässliche in einem Satz
    dar.

2: Gegenteile
    Übertreibungen
    Fragen

3: Die Welt ist hässlich
    Die Menschen zerstören die Welt
    Sie werden als böse und als Sklaven dargestellt.

4: 4 Reime mit jeweils 4 Zeilen
     Reinhart: Abab